Carlos Kleiber Biografie Taschenbuch

 

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Im Spätsommer 2014 wurde die zweite Auflage der Broschur-Ausgabe veröffentlicht. In der nochmals durchgesehenen Auflage erfolgten einiege Korrekturen. Zudem wurden die Diskografie aktualisiert.

Im Juli 2010 ist die sozusagen dritte, nochmals durchgesehene und bearbeitete Auflage meines Buchs
"Carlos Kleiber. Eine Biografie" als Broschur- Taschenbuch-Ausgabe erschienen.

 

Dazu einige Erläuterungen:

 

Veränderungen zur ersten und zweiten Auflage:

  • Inhaltliche Ergänzungen und Veränderungen im Text, soweit möglich
  • Aktualisierung der Diskografie
  • Ergänzung der Danksagungen und des Personenregisters
  • Korrekturen, einige in der ersten und zweiten Auflage versehentlich unkorrigiert stehengebliebene inhaltliche Angaben sowie kleinere orthografische Fehler
  • Der Fototeil wurde in dieser Ausgabe allerdings reduziert



 

In July 2010 the paperback, revised edition of my book
"Carlos Kleiber. Eine Biografie" was published.

 

Some comments to this:

 

Modifications to first and updated second edition:

  • Some additions in content
  • Update of discography
  • Additions to acknowledgements and index
  • Corrections, some in the first nd second edition accidentially uncorrected statements as well as minor orthographic mistakes
  • But less fotos as in Hardcover-Edition

 

Anmerkungen zur Paperback-Ausgabe und zur Kleiber-Renaissance

80 Jahre alt wäre Carlos Kleiber im Juli 2010 geworden. Ein idealer Anlass also, die parallel weiterlaufende, gebundene Ausgabe meiner Biografie über den Dirigenten als Taschenbuch herauszubringen. Diese neue Auflage umfasst einige Ergänzungen, Aktualisierungen und kleinere Korrekturen. Besonders ins Auge sticht natürlich, dass das Cover ebenfalls neu gestaltet wurde.

Von Anfang an wünschte ich mir ein Bild Kleibers in jüngeren Jahren. Gerne hätte ich auf der Erstausgabe das beeindruckende Foto Werner Schloskes gesehen, das dieser während Kleibers Carmen 1968 in Stuttgart schoss. Grafische Gesichtspunkte, speziell der hohe Schwarzanteil des Originals, gaben dann jedoch bei der Produktion im Verlag den Ausschlag, ein anderes Motiv zu wählen. Natürlich fand es im Buch dennoch einen Ehrenplatz. Für mich besaß dieses Bild, abgesehen von einem künstlerischen, nicht allein einen wesenshaften Aspekt, sondern auch einen mahnenden. Über Jahre hinweg begleitete mich das Foto Tag für Tag auf meinem Handy, stets dazu angetan, mich anzuspornen, das Ziel, das ich mir gesetzt hatte, nicht aus den Augen zu verlieren.

Bereits in der sich abzeichnenden Phase seines endgültigen Rückzugs aus dem Musikgeschehen wurde Kleiber vor allem als älterer Herr wahrgenommen, über dessen psychische Befindlichkeit und mögliche Gebrechen immer wieder spekuliert wurde. Fast schien es so, als sei der strahlende, energiegeladene Mann von einst in Vergessenheit geraten.

Das Foto auf der neuen Taschenbuchausgabe zeigt nun diesen jungen Kleiber, auf dem Sprung zum Weltruhm, freudig, tatendurstig und ungebrochen in der Musik aufgehend. Ein Motiv, das jüngere Generationen gewiss direkter anzusprechen vermag. Wer anderes als Carlos Kleiber hätte in Zeiten eines aussterbenden Dirigentenolymps junge Menschen an die klassische Musik heranführen und sie für diese begeistern können? Es gibt wohl kaum eine Pop-Ikone, die vor seinem Charisma, seiner Ausstrahlung und seinem Feuer nicht verblasst wäre. Carlos Kleiber gelang es, diese Begeisterung bei vielen Jüngeren zu entfachen, wenngleich nicht in dem Maß, wie es in seiner Macht gestanden hätte. Immer seltenere Auftritte, seine öffentliche Nichtpräsenz und besonders die frühe Abkehr von Plattenaufnahmen beförderten nicht gerade die Wahrnehmung seiner Person in der breiten Musiköffentlichkeit.

Vor seinem Tod war Kleiber praktisch von der Bildfläche verschwunden. Die weltweiten Nachrufe zu seinem Tod im Jahre 2004 belegten jedoch, dass er keineswegs vergessen war. Allein, der Mensch und Künstler Kleiber, über den kaum etwas bekannt war und der beständig missverstanden wurde, bedufte dessen, was bis dahin unmöglich schien: einer Biografie.

Mit dieser wollte ich bewusst den Anstoß zu einer Kleiber-Renaissance geben. Die Diskussionen um Kleiber, der nun endlich ganzheitlich wahrgenommen werden kann, wurden durch diese Veröffentlichung zu neuem Leben erweckt. Zuweilen kursieren in den Medien noch alte Geschichten, unreflektierte und längst überholte Einschätzungen und Informationen. Wer jedoch gewillt ist, dem wahren Kleiber nahezukommen, kann dies nun in reichem Maß tun.

Natürlich erhielt ich nicht wenige Zuschriften von bewährten Klassik-Liebhabern, einige noch sauber auf der Schreibmaschine getippt. Mich freute jedoch sehr, dass sich auch eine erkleckliche Zahl jüngerer Menschen an mich wandte, fast ausnahmslos per E-Mail oder, beinahe selbstredend, über Facebook. Der jüngste Leser war gerade 17 Jahre alt. Reaktionen kamen aus der ganzen Welt keineswegs immer von Leserinnen und Lesern, sondern häufig von Interessenten, die mangels deutscher oder japanischer Sprachkenntnisse auch außerhalb der USA oder Großbritannien zumindest auf eine englische Übersetzung hoffen.

Eine 46-jährige Chinesin aus Hongkong, die den ersten Band der japanischen Ausgabe erwerben konnte, schrieb mir, dass sie Japanisch doch nicht verstehe, obwohl sie ganz erstaunt gewesen sei, dass die Schriftzeichen den ihren irgendwie ähnlich sähen.

Japanische Kleiber-Fans können sich da entspannt bei der Lektüre zurücklehnen. Mich überraschte völlig, dass viele von ihnen die deutsche Ausgabe gleich noch dazu kaufen. Offenbar ist die alte tiefe Liebe zwischen Japan und Kleiber frisch wie bei seinem letzten Auftritt in Tokyo, 1994.

Alexander Werner, 09/2010