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Was findert man was wo über Carlos Kleiber?
Carlos Kleiber im Internet
Ursprünglich erschienen im Schott-Blog
Am Internet führt heute kein Weg mehr vorbei. Als ich in den 90er-Jahren begann, mich damit zu beschäftigen, waren gerade Mal fünf Prozent aller deutschen Haushalte im Netz. Das erste Stichwort, das ich damals in eine Suchmaschine eingab, war Carlos Kleiber. So gelangte ich auf die bis 2007 einzige, umfassendere Homepage über Carlos Kleiber, diejenige von Toru Hirasawa auf www.thrsw.com. Daraus entwickelte sich ein sehr fruchtbarer Kontakt. Mir lag natürlich auch daran, Toru Hirasawa zu helfen, seine Liste von Aufführungen Kleibers zu vervollständigen und zu korrigieren. Denn das Herzstück dieser japanischen Seite sind Listen von Carlos Kleibers Auftritten, der jemals veröffentlichten Aufnahmen sowie Neuigkeiten zu Kleiber Vater und Sohn.
Als die Veröffentlichung meiner Kleiber-Biografie bei Schott Konturen annahm, ging ich sofort daran, eine eigene Kleiber-Homepage unter der Domain www.carlos-kleiber.de zu konzipieren. Diese sollte nicht nur das Buchprojekt begleiten, sondern auch grundsätzliche Informationen zu Kleibers Leben und Schaffen vermitteln.
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TV-Doku "Traces to Nowhere" in ServusTV
Spuren ins Nichts Der Dirigent Carlos Kleiber lautet der Titel einer Filmdokumentation von Eric Schulz, die erstmals im Juli von ServusTV in Salzburg anlässlich des 80. Geburtstags von Carlos Kleiber in einer Lang- und Kurzversion ausgestrahlt wurde.
Ich freue mich, dass ich bei diesem Film als Interviewpartner mitwirken und mit begleitenden Informationen und Beratung zu dessen Gelingen habe beitragen können.
Produziert wurde der Film von der Geraer "Centauri GmbH".
Infos unter Centauri
Erstausstrahlung: 25. Juli, 11:55 Uhr auf ServusTV (Langversion 72min)
Ausstrahlung: 27. Juli, 21:35 Uhr auf ServusTV (Kurzversion 54min)
Informationen zum Film bei ServusTV (Seite öffnen)
Der Film wird Ende März bei Arthaus auf DVD erscheinen
Auf Youtube:
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Zweite Carlos Kleiber TV-Dokumentation "Lost to the World"
"Carlos Kleiber a deeply private Man" sollte ein neuer TV-Film von Regisseur Georg Wübbolt anlässlich Kleibers 80. Geburtstag ursprünglich heißen , Nun wurde der Film, an dem ich beteiligt bin, unter dem neuen Titel: "Im am lost lto the World" gesendet und soll Ende März auf DVD erscheinen.
Der Film wurde produziert von der Salzburger "Moving Images GmbH" produziert.
Infos unter Moving Images
Näheres demnächst
Der Film lief in 3Sat innerhalb eines Kleiber-Themenabends am 26.2.2011 um 20.15 Uhr in 3 SAT sowie im ZDF Kulturkanal
Berücksichtigt wurden in besonderer Weise auch die frühen Phasen Kleibers, etwa seine Zeit an der Württembergischen Staatsoper in Stuttgart. Zu Wort kamen hier etwa Franz Willnauer, der frühere Referent des Stuttgarter Intendanten, der maßgeblichen Anteil am steilen Aufstieg von Carlos Kleiber hatte. Ich freue mich mit vielen Informationen und seltenen Materialien zu diesem Film habe beitragen können, etwa das einzig derzeit überlieferte und zuvor vergessen und verschollene Interview mit Kleiber aus dem Jahr 1960, das ich innerhalb meiner langwierigen Recherchen entdeckt hatte.
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Der Stern von Carlos Kleiber strahlt weiter
Erstmals würdigen zwei ambitionierte Dokumentationen den legendären Pultstar im Film und auf DVD
Der Beitrag wurde mit Bezug auf Baden-Baden und das Festspielhaus konzipiert und ist am 8. August 2011 im Badischen Tagblatt, Kultur, erschienen
von Alexander Werner
Nachruhm bedeutete ihm nichts, und doch strahlt der Stern des legendären Maestros Carlos Kleiber ungebrochen weiter. Auf die erste umfassende Biografie des 2004 überraschend im Alter von 74 Jahren verstorbenen Pultstars folgten nun auf diese aufbauend zwei TV-Dokumentationen von Georg Wübbolt und Eric Schulz. Ebenso eine Premiere, die durch die diesjährigen Ausstrahlungen in 3Sat und Arte nebst begleitenden DVD-Ausgaben großes Aufsehen erregten.
Welche Wertschätzung Kleiber dazu unter Kollegen genießt, belegte im März eine Umfrage des „BBC Music Magazine“, wobei 100 der weltbesten Dirigenten Kleiber zum bedeutendsten Vertreter ihr Zunft aller Zeit kürten. Daneben geben zahllose junge Kapellmeister den 1930 in Berlin als Sohn des genialen Dirigenten Erich Kleiber geborenen Carlos als ihr großes Vorbild an.
Dem Festspielhaus in Baden-Baden war es leider nie vergönnt, den fast sagenumwobenen Carlos, der stets für frenetisch gefeierte musikalische Sternstunden sorgte, am Pult zu begrüßen. Gewiss auch, weil Kleiber ab den 80ern immer seltener auftrat und sich in den 90ern bis zu seinem Abschied vom Podium 1999 immer mehr zurückzog. Intensive Bemühungen um ihn gab es über Jahre. 1998 wurde es nichts mit der Eröffnung des Festspielhauses und auch später gelang es selbst mit hochdotierten Angeboten nicht, ihn zu locken.
Selbst nicht mithilfe von Richard Trimborn, der noch Ende 2003 vergeblich seine Überredungskünste einsetzte, um Kleiber endlich für Baden-Baden zu gewinnen. Der weltweit gefragte und auch am Festspielhaus aktive Studienleiter schien dafür als alter Freund Kleibers seit frühen Düsseldorfer Zeiten bestens geeignet. Doch nach dem Tod von Kleibers Frau Stanka schwand der Lebenswille des an Prostatakrebs erkrankten, erklärten „Ruheständlers“.
Trimborn ist einer von vielen Zeitzeugen, die in Georg Wübbolts Film „Lost to the World“ zu Wort kommen. Auch der in Baden-Baden wohlbekannte Otto Schenk, der mit Kleiber als Regisseur in so zeitlosen Produktionen wie „Fledermaus“ oder „Rosenkavalier“ zusammenarbeitete, weiß in beiden Filmen viel aus dem Nähkästchen zu erzählen. Ebenso wie Michael Gielen, früherer Chefdirigent des SWR-Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg, der mit Kleiber befreundet war und als profilierter Kollege Kleibers Kunst und fesselnde Wirkung treffend beschreibt.
Placido Domingo indessen, 2009 in Baden-Baden und Iffezheim bejubelt, stand nur Schulz für seinen Film „Traces to Nowhere“ Rede und Antwort. Sicher ein Plus für ihn, wie auch der Auftritt von Kleibers Schwester Veronika. Neben einer so empfundenen tiefer gehenden Dramaturgie mit ein Grund, dass Schulz bei vielen Kritikern in diesem „Kopf-an-Kopf-Rennen“ der Regisseure eine Nasenlänge vorne liegt. Belohnt wurde seine Doku nach dem Quartals-Spitzenplatz im Frühjahr auch mit dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik in der Kategorie DVD und nun gar dazu mit dem Echo-Klassik 2011.
Unterm Strich aber sind die Filme auf vergleichbarem Niveau angesiedelt. Auch Wübbolt rückt mit dem frühen Kleiber-Förderer Franz Willnauer, Ex-Intendant Sir Peter Jonas oder der Sängerin Ileana Cotrubas markante Zeitzeugen ins Licht. Konzeptionell bemüht er sich auch anhand von mehr Quellenmaterialien wie paraphrasierten Briefen aufwändiger um eine detailliertere Auseinandersetzung mit Kleibers Biografie, Werdegang und Weltentfremdung.
Ein besonderes Schmankerl ist das einzig überlieferte Interview des „Selbstverweigerers“ Kleiber, das im Rundfunk-Ton erhalten ist und seit 1960 nie mehr zu hören war. Seitdem gänzlich vergessen, war es erstmals in der Kleiber-Biografie von Schott dokumentiert worden. Auch Tonauszüge einer Probe aus Wien 1982, die mit Kleibers skandalöser „Fahrt in Blaue“ endete, ist ein öffentliches Novum. Kleiber ließ damals verärgert die Philharmoniker sitzen und damit Konzerte nebst TV-Übertragung und Plattenproduktion platzen.
Dass sich die Regisseure überhaupt an einen Film wagten, ist beachtlich, nachdem andere angesichts der rechtlich verfügbaren filmischen Quellen früh das Handtuch geworfen hatten. Mit extrem wenig Material mussten sie auskommen, mit Kleibers berühmten SDR-Proben 1970 vor allem, mit einer technisch defizitären aber spektakulären Dirigierstudie Kleibers im Bayreuther Orchestergraben 1976 oder mit Clips von einem späten Konzert in Ljubjana. Denn Kleibers Kinder verweigerten jegliche Ausschnittsrechte aus allen Oper- und Konzertmitschnitten, das ab Mitte der Siebziger Jahre produziert wurden. Angesichts der bei dieser Ausgangslage umso erstaunlicheren Leistung der Regisseure, dürfte es jedoch weitaus tragischer sein, dass die Erben auf unwägbare Zeiten hinaus konsequent das Familienarchiv unter Verschluss halten.
Alexander Werner,
Autor von „Carlos Kleiber. Eine Biografie“, Schott, Mainz, Fachberater und Interviewpartner der Filme:
Eric Schulz: „Traces to Nowhere“, ServusTV 2010, DVD, Arthaus 2011
Georg Wübbolt: „Lost to the World“, Moving Images 2010, DVD: C major 2011
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Carlos Kleiber TV-Dokumentation "I am lost to the World"
Deutscher Titel: "Ich bin der Welt abhanden gekommen"
Regisseur: Georg Wübbolt
Label: C Major (Naxos Deutschland GmbH)
Erscheinungstermin: 21. März 2011
Spieldauer: 60 Minuten
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